Die Geschichte
1971 wurden die Rauriser Literaturtage gegründet. Aus touristischem Interesse, das sei nicht verschwiegen. Aber auch aus dem sozialpolitischen Antrieb, „Literatur aufs Land zu tragen“, aufklärerisch zu wirken in stadt-fernen Gegenden.
Ausgehend von einer Initiative des Salzburger Journalisten und Schriftstellers Erwin Gimmelsberger sowie von Dorothea Granegger, einer vielfach engagierten Rauriserin, fanden mit der Unterstützung Hans Weigels, der Universität Salzburg, des ORF und des Landes Salzburg vom 14. bis 21. Februar 1971 die ersten Rauriser Literaturtage statt. Thomas Bernhard war damals zu Gast, 1972 bereits Peter Handke, 1973 Adolf Muschg, Uwe Johnson und viele andere; die Liste der prominenten Autorinnen und Autoren lässt sich bis in die Gegenwart fortsetzen – über 450 sind es inzwischen geworden.
Gimmelsberger leitete die Literaturtage bis 1988, 1988 bis 1989 hatte Franz Mayrhofer diese Position inne. Ihm folgte 1990 Brita Steinwendtner, die dem Festival bis 2012 überaus erfolgreich ihren Stempel aufprägte. Sie baute die kleine Veranstaltungsreihe zu einem Literatur-Ereignis mit internationaler Strahlkraft aus. Auch der Rauriser Literaturpreis zählt mittlerweile zu den renommiertesten Preisen für Prosa-Erstveröffentlichungen im deutschsprachigen Raum.
Seit vielen Jahren befassen sich die Literaturtage in Lesungen und Gesprächen jeweils mit einem zentralen Thema. Eine kleine Auswahl: „Literatur und Musik“ (1997), „Leben und lieben“ (2004), „Worte und Orte“ (2005), „Literatur trifft Wissenschaft“ (2007), „Sprache: Lust.Spiel.Wut“ (2009), „Die Erfindung der Wahrheit“ (2012), „Lebens.Wege“ (2013), „Mehr.Sprachen“ (2015), „Körper.Sprache“ (2017), „Auf.Brüche“ (2019).
Seit der Saison 2013 stehen Manfred Mittermayer und Ines Schütz gemeinsam an der Spitze der Rauriser Literaturtage.